Unser Ziel
Alle Teilnehmer des STEMSiL-Konsortiums haben ein besonderes Interesse an der Bildung tauber und schwerhöriger Kinder und sind stark motiviert, zur Erweiterung der Lehrmittel beizutragen.
Motivation
In einer Zeit des raschen technologischen Wandels ist das Interesse an Studien und Berufen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) nach wie vor gering, während die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in den MINT-Sektoren weiterhin hoch ist. Taube und schwerhörige Menschen sind in den MINT-Fächern noch stärker unterrepräsentiert. Der Mangel an visuell zugänglicher Sprache in der frühkindlichen und schulischen Bildung führt dazu, dass ein hoher Prozentsatz tauber und schwerhöriger Kinder in ihren schulischen Leistungen im Vergleich zu ihren hörenden Altersgenossen benachteiligt sind. Dies führt nachweislich zu ernsthaften Problemen beim Erwerb von Kompetenzen in den MINT-Fächern.
Die Literaturübersicht enthält einige Fakten, die bereits von Lehrkräften und Expertinnen und Experten erforscht wurden:
- Taube Schüler*innen sind in MINT-Kursen unterrepräsentiert und haben keinen Bezug zu MINT.
- Viele Lehrkräfte in der Gehörlosenpädagogik sind nur begrenzt auf die Vermittlung von MINT-Inhalten vorbereitet, verwenden inkonsistente Unterrichtsstrategien und die Anpassungsmöglichkeiten an gehörlose MINT-Lernende sind begrenzt.
- Sprachprobleme behindern häufig die Kommunikation zwischen Lehrkräften und tauben Schüler*innen, da die Lehrkräfte oft nicht gut auf den Unterricht in Fächern wie MINT vorbereitet sind und Diskussionen über Konzepte, mit denen sie nicht vertraut sind, einschränken.
- Taube Schüler*innen denken über MINT-Konzepte möglicherweise grundlegend anders als hörende Schüler*innen. Dies ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass taube Schüler*innen durch gängige Medien, die für sie weniger oder nicht zugänglich sind, keinen Zugang zur Wissenschaft haben.
Infolgedessen müssen taube Studierende, selbst wenn sie eine Hochschulausbildung absolvieren, mit hörenden Lehrkräften zusammenarbeiten, denen es an Erfahrung mit tauben Studierenden und an Bewusstsein für die Kultur Tauber Menschen mangelt, was sich ungewollt auf ihre Forschungserfahrungen im MINT-Bereich auswirkt. Taube Studierende stehen vor Herausforderungen, wie dem Erlernen verschiedener Gebärden für ein und dasselbe MINT-Konzept oder Gebärden, die nicht leicht zu verstehen und begrifflich ungenau, sind.
Als Antwort auf diese Herausforderungen füllt „STEMSiL“ diese Lücke mit einem dreifachen Ziel, wie es im Folgenden beschrieben wird.
Ziele des Projektes
Unterstützung von Lehrkräften
Unterstützung von Lehrkräften bei der Verbesserung der MINT-Bildung für taube und schwerhörige Schüler*innen, indem direkt auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird, die sich aus dem Mangel an effektiven und klar definierten Strategien für das Lehren und Lernen von MINT ergeben.Den Lehrkräften sollen Fähigkeiten und Selbstvertrauen vermittelt werden, um tauben und schwerhörigen Schüler*innen Unterricht in den MINT-Fächern zu geben,und es sollen ihnen Wissen und Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, um die wichtigsten MINT-Konzepte in Gebärdensprache zu vermitteln.
Methodik und Materialien
Entwicklung innovativer Methoden, um gehörlosen Schüler*innen zu unterstützen, die Feinheiten der MINT-Terminologie besser zu verstehen. Eine von mehreren Möglichkeiten ist ein einzigartiges visuelles online Glossar mit Gebärden, zusammen mit verschiedenen Hilfsmitteln für Lehrkräfte und Dolmetschenden für Gebärdensprachen.
MINT-Labore
Tauben und schwerhörigen Schüler*innen wird ermöglicht, das, was sie im Rahmen des Projekts gelernt haben, in die Praxis umzusetzen, indem sie ihre eigenen MINT-Projekte mit den vom Projekt bereitgestellten MINT-Kits entwickeln.
Finanziert von der Europäischen Union. Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.
Projektnummer: KA2020-SCH-000087039